Hinter den Kulissen

#HosemannsPapierkorb (10)

Jürgen Hosemann ist Lektor. Am Ende des Tages landen seine Notizen über Lesen, Schreiben und alles, was dazugehört, in seinem Papierkorb – wo wir sie aber nur zu gern wieder herausfischen. Auf Twitter unter #HosemannsPapierkorb ganz aktuell, hier schön beisammen.

 

Wir haben die Tage umgeblättert wie Seiten, auf denen kaum was steht.

 

Wenn es regnet, kannst du es dir immer noch über den Kopf halten.

 

Nachdem seine erotischen Limericks beim Testpublikum (Sabine) nur halb angekommen waren, verlegte sich mein Freund auf Reiseschilderungen (»Andalusien 2008«). 

 

Das ist Literatur von gestern. Für morgen. Von heute aus gesehen.

 

Es kam mir vor, als sei ich von ihr wie ein Buch ins Regal zurückgestellt worden.

 

Kafkas berühmte Türhüter-Parabel sagt uns, dass wir eine scheinbar verschlossene Tür nicht öffnen müssen, wir können auch unser Leben lang davor sitzen bleiben.

 

Natürlich könntest du in deinem Text vieles weggelassen. Aber du kannst auch das Weglassen weglassen.

 

Mehr als eine Viertelstunde ließ der Autor jetzt schon auf sich warten. War das etwa der unzuverlässige Erzähler, von dem er im Germanistikstudium immer wieder gehört hatte?

 

Ich habe in meinem Text bewusst schlechte Sätze untergemischt, die Menge an guten Sätzen wäre für ein gewöhnliches Publikum sonst nicht aushaltbar.

 

Gibt es das noch – Frauen, die rotwerden, wenn sie was lesen?

 

Heiko freute sich, als er hörte, dass es eine japanische Gedichtform gab, die seinen Namen trug. 

 

Bei unserer Book Reading Challenge geht es darum, ein Buch (Taschenbuch, ca. 250 g) von vorn bis hinten zu lesen und zwar ganz. 

 

Ich mag es, wenn Du beim stillen Lesen die Lippen bewegst.

Natürlich ist die Buchbranche nach wie vor eine Wachstumsbranche. Schauen Sie nur auf die Zahl der Nichtleser.

 

Einmal habe ich so langsam gelesen (4. September 2018, Borges: Buch der Träume), dass sich eine Spinne ihr Netz zwischen zwei Seiten gebaut hat.

 

 

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Jürgen Hosemann

Jürgen Hosemann, geboren 1967, arbeitet nach einer Ausbildung zum Verlagskaufmann und einem Studium der Germanistik als Lektor für den S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main. Er ist Herausgeber zahlreicher Anthologien, Mitherausgeber der Werke Wolfgang Hilbigs sowie Autor von »Das Meer am 31. August« und »Papierkorb«.